Juli 2015

Juli 2015


Liebe Scholé-Freunde!

Seit den letzten Nachrichten sind fast 8 Wochen vergangen, in denen Entscheidendes passiert ist!

Wo im Sommer 2014 mit dem Kennenlerntag und 3 Sommercamps die praktische Verwirklichung der Scholé-Idee begonnen hat, dort treffen sich nun – genau ein Jahr später! – vom 21. bis zum 23. Juli zahlreiche Kinder, Eltern und Lernbegleiter, die ab September im gerade gegründeten „Colearning Space“ miteinander leben, lernen und experimentieren wollen! In dem herrlichen Park und dem gastfreundlichen Haus von Florence und Reinhold bei Neulengbach werden sie 3 Tage lang feiern, spielen und besprechen, was dazu im Innen und Außen noch wichtig und notwendig ist…

Obwohl der Standort für den Colearning Space noch gar nicht endgültig feststeht, gab es beim 2. Infoabend am 1. Juli schon 25 angemeldete Freilerner im Alter zwischen 6 und 12 Jahren! Und die Zahl der Lernbegleiter, die von der Sache so begeistert sind, dass sie unentgeltlich mitmachen möchten, steigt unaufhaltsam… (Nähere Informationen findet ihr auf der kürzlich eingerichteten Homepage www.colearning-wien.at) DANKE AN ALLE, DIE SICH FÜR DIESES GEMEINSCHAFTSPROJEKT SELBSTLOS EINGESETZT HABEN!

Der Gründung des Colearning Space sind viele Monate intensivster Arbeit auf allen Ebenen vorausgegangen. Dazu gehörten neben herausfordernden Gemeinschaftsprozessen vor allem Lais-Seminare und spannende Experimente mit der Schaubildarbeit. Diese hat schon vor Richard Kandlins Vortrag im Februar mit dem ersten Mathematikprojekt der Begeisterungswerkstatt begonnen und wird seither anhand verschiedenster Themen in kleinen und größeren Gruppen immer tiefer ergründet.

Richard selbst hat am Wallersee bei Salzburg eine neue Heimat gefunden. Mit den Schülern der Weinbergschule erarbeitet er derzeit prototypische Schaubilder für Mathematik und alle Naturwissenschaften, die er im Rahmen von Seminaren für Schulgründer an Interessenten weitergibt. (Das genaue Programm findet ihr unter www.weinbergschule.at) Die Schulleiter, Sonja Menua und Hannes Menuahkim Maier, unterstützen ihn dabei tatkräftig, denn sie wissen aus ihrer 10-jährigen praktischen Erfahrung sehr genau, worauf es ankommt: auf die zugrunde liegende GEISTESHALTUNG.

Weder LAIS, das natürliche Lernen, das so viele Menschen gerade wiederentdecken wollen, noch die in der Schetininschule entwickelte Schaubildarbeit sollten als Lerntechniken missverstanden / missbraucht werden! Sie sind nicht gedacht als neumodische Werkzeuge, mit denen sich herkömmliche Lernziele rascher und effizienter erreichen lassen, sondern als lebendiger Ausdruck einer Evolution des Bewusstseins, die das in unserer Welt immer noch vorherrschende Grundprinzip „DIVIDE ET IMPERA / TEILE UND HERRSCHE!“ auf allen Ebenen zu überwinden trachtet.

Solange wir nicht aufhören, zwischen Lehren und Lernen, Arbeit und Freizeit oder noch allgemeiner zwischen Fühlen, Denken und Handeln sichtbare oder unsichtbare Barrieren zu errichten, bleibt uns das eigentliche Potential des natürlichen Lernens und der Schaubildarbeit ebenso verschlossen wie unser eigenes menschliches Potential und das unserer Kinder! Erst wenn wir diese – durch die Macht der Gewohnheit wohl gehütete! – Barriere überwunden haben, betreten wir buchstäblich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Und erst dort kann Schetinins Leitsatz „Der Mensch weiß alles“ zu einer gelebten Erfahrung für uns werden…

Sibylle und mir wurde die ehrenvolle Rolle der „Elders“, also der Stammesältesten und Weisheitshüterinnen in dem wachsenden Freilerner-Netz rund um Scholé zuerkannt: Wir dürfen unsere Erfahrungen und Einsichten den Jungen zur Verfügung stellen, die mit den Herausforderungen des Alltags alle Hände voll zu tun haben. Außerdem gibt es noch andere Probleme wie das der Jahresprüfungen, die Vater Staat zur Voraussetzung für den häuslichen Unterricht macht: Wird es uns gelingen, mit Hilfe aufgeschlossener Beamter und engagierter Wissenschaftler eine neue Prüfungsordnung durchzusetzen?

Diese Frage bewegt auch die Lais-Schulen, die gerade an mehreren Orten wir Schwammerln aus dem Boden sprießen (siehe unter LAIS im Internet), und natürlich auch die Freilerner „reinsten Wassers“, die sich gemeinsam mit ihren Kindern zu Hause und in ihrem weiten Freundeskreis frei entfalten wollen. Wir hoffen sehr, dass ihr Mut bald belohnt wird durch ein friedliches Abkommen mit den Behörden! Denn das gesamte Bildungswesen scheint gerade im Umbruch zu sein, viele Menschen suchen neue Wege – wie schön wäre es, könnten wir uns ein für allemal von der Idee eines einheitlichen Bildungssystems verabschieden und zur freudigen Bejahung der vorhandenen Vielfalt durchringen :-))

Die jungen Leute, die vom 25. bis zum 27.9. das stEFFIE-Festival organisieren und Scholé dazu eingeladen haben, träumen jedenfalls jetzt schon von einer Zukunft des Lernens, die der Kreativität keine Grenzen mehr setzt …

Mit „getrennter Post“ schicken wir euch, damit sie nicht untergeht, die herzliche EINLADUNG zum Schaubild GESCHICHTE(N) ERZÄHLEN, das Flo, Reini, Alex und Fabian uns nach mehrmaliger Überarbeitung übergeben wollen! Falls gewünscht, findet im Anschluss daran ein AUFSTELLUNGSNACHMITTAG zu aktuellen Fragen statt!

Heiße Sommergrüße Alexandra und Sibylle